STEMS

Terminal Cool - Anthology 83-86 CD

Die Achtziger waren im Australian Rock'n'Roll definitiv die Blütezeit von coolem Neosixties-Garage-Rock. Die HOODOO GURUS erzielten weltweit kommerziellen Erfolg, ebenso THE CHURCH mit ihrem Paisley Underground-Sound.

THE STEMS aus Perth, Western Australia, waren nach den Genannten (und noch vor den LIME SPIDERS, THE SUNNYBOYS und den HUXTON CREEPERS) die bekannteste Band dieses Genres. Kurz vor einer geplanten Europatournee lösten sich die STEMS 1987 auf, wobei sie sich heutzutage in regelmäßigen Abständen für ein paar Gigs wieder zusammen tun.

Insgesamt veröffentlichten die STEMS fünf Singles, eine 12"-EP, einen Longplayer und eine Compilation-LP ("The Great Rosebud Hoax"). Der besagte Longplayer "At First Sight-Violets Are Blue" (Mushroom, 1987) ist für mich immer noch eine dieser Platten für die Insel.

Das von Gregg Kostelich (THE CYNICS) betriebene US Label Get Hip Recordings hat in 2005 diese 21 Tracks umfassende STEMS Anthology herausgebracht. Darauf befinden sich neben dem Titel-Track "Terminal Cool", noch zwei zuvor unveröffentlichte Stücke plus vier "alternate demo versions" von zuvor veröffentlichtem Material.

Ansonsten umfasst diese Compilation alle Stücke der "The Great Rosebud Hoax"-LP sowie Einiges von "At First Sight-Violets Are Blue", wobei hier leider einige der besten Stücke nicht enthalten sind.

Dennoch gibt diese Zusammenstellung einen guten Überblick über das Schaffen einer der besten australischen Bands der Achtziger. Beeinflusst von Bands wie den CHOCOLATE WATCH BAND, THE COUNT FIVE, THE ELECTRIC PRUNES, THE EASYBEATS, THE BYRDS, THE MONKEES, THE STANDELLS, THE SHADOWS OF KNIGHT etc.

schafften die STEMS es, in ihren Sound aus Garage, Pop und R&B zu einer ziemlich grandiosen Mischung zu kombinieren. So finden sich hier etwa sowohl das von simplen Schlagzeug- und Orgel-Rhythmen getragene "She's A Monster" als auch herrlicher Jangly Guitar Pop bei "Love Will Grow", "Jumping To Conclusions" und "For Always".

Ebenso Songs mit chor-ähnlichen Refrains wie "Can't Resist" und "Lon Chaney Juniors Daughter" als auch von 60s Garagepunk beeinflusste Fuzz-durchtränkte Hymnen wie "Tears Me In Two" und "Under Your Mushroom".

Selbst swampy Rhythm & Blues bei "On And On". Das Stakkato-Intro bei "Mr Misery" erinnert an Bo Diddley, "Love Will Grow" ist absolut BYRDS und der bislang unveröffentlichte Song "Spaceship" hört sich fast nach frühen NEW YORK DOLLS an.

THE STEMS waren Meister darin, eingängige Harmonien, mitreißende Rhythmen, stampfende Backbeats und chor-ähnliche Background Gesänge mit dennoch einfach gehaltenen Songstrukturen zu verbinden.

Alles in allem absolut vielfältig. "Terminal Cool" kommt mit achtseitigem Booklet, das eine Bandhistory und ansprechendes Artwork enthält.(69.14) (08/10)