MY DYING BRIDE

The light at the end of the world CD

Bis im letzten Oktober ihre CD "34.788%...Complete" erschien, war für mich die Welt noch in Ordnung, und MY DYING BRIDE auf dem unangefochtenen Spitzenplatz der Depri-Doom-Metaller. Was sie, nach dem Ausstieg ihres Geigers Martin Powell, auf diesem Album präsentierten, enttäuschte nicht nur mich, sondern auch einen Großteil der Fanschar.

Versuchte man die fehlende Geige hier noch durch überzogenen Computereinsatz und teilweise Trip-Hop-Elemente zu ersetzen, geht es auf der neuen Scheibe glücklicherweise wieder "back to the roots".

Gleich im ersten Song "She is the dark" bemerkt man durch die Grunzvocals die Besinnung auf alte Werte, hat doch Sänger Aaron, mit Ausnahme des Bonustracks auf dem 95er Kultalbum "The angel and the dark river", seit der 93er Veröffentlichung "Turn loose the swans" keine Verwendung mehr dafür gehabt.

Gelegentlich werden sie heute wieder eingesetzt, Fans des Debütalbums "As the flower withers" werden sich beim Track "The Fever Sea" wieder wie in alten Zeiten fühlen, da er größtenteils gegrunzt wird.

Hierdurch wird die aggressive Komponente wieder ins Spiel gebracht, die auf den drei Vorgängern im Kontrast zu dem ansonsten weinerlichen Gesang ein wenig fehlte. Die nervigen Drumcomputerloops des Vorgängers gehören auch der Vergangenheit an, werden aber durch den MDB-typischen Soundmix aus tiefergestimmten Mollgitarren und den schleppenden Grooves von Schlagzeugneuzugang Sean Steels (ex-ANATHEMA) mit seinen triolischen Breaks bestens ersetzt.

Auf den psychedelischen Touch des 95er Albums "Like gods of the sun" hat man auch weitestgehend verzichtet, was die Platte um einiges eingängiger erscheinen läßt. "The light at the end of the world" ist ein absoluter Höhepunkt in der Bandgeschichte von MDB und reiht sich nahtlos in die Reihe der Klassikeralben von 1993 bzw.

1995 ein. Außerdem verweisen sie die Scharen von schlechten MDB-Clones in die hintere Reihe und beweisen wieder einmal, dass sie trotz ihres schwachen letzten Outputs immer noch die Könige des depressiven Metals sind.

Für mich definitiv DIE Platte des Jahres, wenn man mal wieder so richtig verkacken will.