EHERUNCOOL

Noch weiter weg von uns MCD

Wo fange ich an? Tumbleweed Records aus Köln zeigen erneut Augenmaß. Prima Band, die sie da aus dem Hut gezaubert haben. Ist EHERUNCOOL schon ein eher cooler Name, so ist die Musik der vier Menschen aus dem Osten der Republik erst Recht nicht eher uncool, sondern eher das Gegenteil von nicht fantastisch.

Alles, vor allem die Grundstimmung natürlich, sehr JOY DIVISION-mäßig. Das erfreut und lässt einen jungen Burschen wie mich in Verbindung mit schönen Texten, die mit perfekt portionierter Düsternis und Gelangweiltheit in deutscher Sprache daherkommen, natürlich auf die BOXHAMSTERS und sogar noch etwas mehr auf EA80 verweisen.

Ich bin ein wenig geplättet, ob der lustigen Tatsache, dass wir neulich auf dem Rückweg von Dresden einen Lado-Sampler hörten, um alle übereinzukommen, was für eine fantastische Band doch die OSTZONENSUPPENWÜRFELMACHENKREBS sind.

Oder waren. Und nun lese ich im Begleitschreiben des Labels, dass eben diese auch in den Plattenregalen von EHERUNCOOL zu finden sind. Passt irgendwie alles ins Bild. Gespenstisch. SONIC YOUTH mögen die Herren auch und geben es, zu Recht, unverhohlen zu Protokoll.

Merkt man vor allem an den schönen, noisigen Passagen dieser 5-Track-EP. Verspieltes Effekte-rocken, bis der Arzt kommt beziehungsweise bis man den Schmerz des zu Grunde liegenden Liedes geradezu in der Luft schmecken kann.

Toll, wirklich. Nun geht aus dem Bandinfo hervor, dass die Herrschaften sich schon sehr lange kennen und auch schon sehr lange gemeinsam musizieren. Das erklärt natürlich den Gesamteindruck.

EHERUNCOOL also, sich diese Band nicht einmal zu Gemüte zu führen, sollte man sich furchtlos zeigen, im Umgang mit den von mir so inflationär hergenommenen und hier aufgetürmten Namedroppings ...

Aber großes Kompliment, genau mein Ding.