D.A.D.

Scare Yourself CD

Schon einige Zeit vor HELLACOPTERS und Konsorten gab es so etwas wie einen skandinavischen Rockboom. Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger Jahre waren D.A.D. so etwas wie das Aushängeschild dieser kleinen Szene.

Zumindest dürften sie mit den beiden formidablen Alben "No Fuel Left For The Pilgrims" und "Riskin' It All" mit die Erfolgreichsten gewesen sein. Damals firmierte die Band, die nach einem Rechtstreit mit dem Disney-Konzern nicht mehr den ursprünglichen Bandnamen DISNEYLAND AFTER DARK verwenden durfte, noch unter dem Slogan Cowpunk.

Dann folgte 1995 das ehrgeizige und etwas vertrackte "Helpyourselfish"-Album, dick produziert und mit der einen oder anderen Grunge-Anleihe versehen, womit für mich persönlich die Geschichte von D.A.D.

endete. Mehr als zehn Jahre später flattert nun also ein neues Album auf den Tisch, das neunte insgesamt, man war in Dänemark also über die Jahre hinweg produktiv gewesen. Jetzt soll back-to-the-roots-mäßig wieder verstärkt gerockt werden, und der erste Durchlauf von "Scare Yourself" bestätigt zunächst die neue/alte Devise: D.A.D.

versprühen tatsächlich noch etwas von ihrem alten Charme, können abgelutschte AC/DC-Riffs in smarte, teils poppige Rocksongs packen und dabei sogar noch witzig sein. Doch irgendwas ist anders verglichen mit den oben genannten beiden Über-Alben.

Vielleicht ist es das Alter, die über 20-jährige Karriere in fast unveränderter Besetzung, die an den Vieren mittlerweile nagt, jedenfalls klingt das alles nicht mehr so unbeschwert und kraftvoll wie noch vor einer Dekade.

Der eine oder andere melancholische Unterton schleicht sich in die Songs, das Tempo wird öfters mal heruntergeschraubt und einige Male driftet "Scare Yourself" einfach ins Belanglose ab. Schade, an alte Tage werden D.A.D.

wohl nicht mehr anknüpfen können. (41:53) (5)