CRADLE OF FILTH

Bitter Suites To Succubi CD

Nicht ein Jahr ist seit dem letzten CRADLE OF FILTH-Full Length "Midian" vergangen, und schon setzen die britischen Vampirbarden einen Donnerschlag nach. Um ein neues Album handelt es sich zwar nicht, dennoch scheinen die Mannen um Frontsäge Dani Filth richtige Workaholics zu sein, denn aus der ehemals angedachten EP wurde nun aufgrund massiger Ideen mit "Bitter Suites To Succubi" doch ein Longplayer, der für Fans der Düsterheimer mit einem großen Vor-, aber auch einem Nachteil aufwartet.

Einerseits bekommt der geneigte Filth-Anhänger massig neuen Stoff, andererseits muss er dafür auch den vollen Albumpreis über die Ladentheke schieben. Was in Anbetracht des gebotenen Materials ein wenig schwer fällt.

Zwar bieten KRATZEN AM FILZ gewohnt brilliante Black Metal-Kost, allerdings besteht ein beachtlicher Teil dieser CD aus alten Songs. Neben den vier neuen Stücken "All Hope In Eclipse", "Born In A Burial Gown", "Suicide And Other Comforts" und "Scorched Earth Erotics" finden sich auf "Bitter Suites To Succubi" nämlich mit "The Principle Of Evil Made Flesh", "Summer Dying Faster" (früher "Summer Dying Fast") und "Black Goddess Rises II - Ebon Nemesis" (früher "The Black God Rises") alte Klassiker der Briten, die in ein neues, noch extremeres und schnelleres Soundgewand gehüllt wurden, aber eben keine neuen Kompositionen sind.

Zwei Instrumentalstücke und ein CD-Rom-Track wären eine optimale Abrundung dieses Werks, gäbe es da nicht noch die Coverversion des SISTERS OF MERCY-Songs "No Time To Cry". Diese Grabschänderei hätten die britischen Vampire lieber unterlassen sollen, denn ein Stück der legendären Sisters zu covern, KANN nur in die Hose gehen; da hilft auch die Zuhilfenahme bestialischen Kreischgesanges nichts.

Lässt man dieses Missgeschick und den etwas zu hohen Preis außer Acht, bleibt unter dem sprichwörtlichen Strich eine brillant inszenierte, produktionstechnisch vorzügliche Zusammenstellung alter und neuer Hymnen.