COMETS ON FIRE

Avatar CD

Mit ihrem vierten Album, dem zweiten für Sub Pop, gehen COMETS ON FIRE noch einen Schritt weiter in Richtung puren Psychedelicrocks und lassen den noisigen Garagenpunk noch ein Stück weit hinter sich.

In Fusselbart-Hippie-Gefilden sind die Kalifornier zum Glück aber noch nicht angelangt, dafür ist "Avatar" doch noch krachig und fuzzig genug, wird immer noch so ausreichend geschrieen und gelärmt, dass es dem bekifften Psychrock-Puristen die Pfeife aus dem Gesicht hauen würde.

Der hätte eventuell noch an der siebenminütigen Ballade "Lucifer's Memory" seinen Spaß, aber auch die gipfelt wie der Großteil der sechs anderen Songs auf "Avatar" in einer herrlichen Orgie, in der Echoplex und das Wah-Wah-Pedal ausgiebig zum Einsatz kommen.

Insgesamt sind COMETS ON FIRE aber doch ein ganzes Stück ruhiger und verträglicher geworden, räumen sie mehr noch als schon auf dem Vorgänger "Blue Cathedral" den ruhigen, bluesigen Tönen viel Platz ein, überlassen zuweilen dem Piano die Leitung des Songs und setzen ihre lärmigen Ausbrüche seltener, aber gezielter zugunsten wunderschöner Gesangsmelodien ein.

Eine Entwicklung, die ihnen ganz hervorragend steht und "Avatar" zu einer abermals grandiosen Platte macht, die ich nur jedem empfehlen kann, der eine heimliche Schwäche für den intelligenten Rock der Sechziger und Siebziger hegt.

Fehlende Berührungsängste mit langen, ausladenden Instrumentalpassagen oder jeglichen an Prog- oder Pyschedelicrock ausgerichteten Tönen vorausgesetzt, denn ein kleines bisschen hippieesk ist das hier schon.

(08/10)