SLEATER KINNEY

All Hands On The Bad One CD

Der fünfte Longplayer der Northwest-Girl-Group, und ich muss sagen, ich hatte in letzter Zeit mit keinem stimmungsabhängigeren Album zu tun: wenn man gut drauf ist, ist der spröde, schräge Gitarrenpop des Trios eine feine Sache, bei Stress und schlechter Stimmung dagegen neigte ich zu cholerischen Flüchen gegen das Geflöte der beiden Front-Grazien Corin Tucker und Carrie Brownstein.

Aber hey, das ist doch in diesen Zeiten der nicht nur musikalischen Reizüberflutung schon mehr an Reaktion, als so manche andere Band verbuchen kann. Leichter sind SLEATER KINNEY geworden, und unter normalen Umständen würde man "gefälliger" sagen, aber dazu wiederum sind sie einfach zu sperrig, sind ihre Songs dann eben doch kein glatter Radiopop, und ausserdem ist da immer noch dieser beschwörende, düstere Unterton in der Musik.

Wie weit "All Hands On The Bad One" SLEATER KINNEY bringen wird? Keine Ahnung, aber meiner Meinung sind sie immer noch zu polarisierend, zu direkt, als dass sie für den Massengeschmack taugten.