POTHEAD

Chaudière CD

Drei Jahre haben sich für POTHEAD offensichtlich als perfekter Abstand zwischen zwei Alben erwiesen. So lange dauerte es bis zum Vorgänger "Tuv Luv", so viel Zeit gönnte man sich auch für "Chaudière" (französisch für Heizkessel, was immer damit gesagt werden soll - auf dem Cover gibt's eine historische Walfang-Szene) und hielt Fans mit Live-Platte wie exklusiver Web-Downloads bei Laune.

Und nun also "Chaudière", mit vierzehn neuen Songs, die keine direkte Fortsetzung von "Tuv Luv" sind, auf dem sich Dope/Dope/Meyer mal wieder als laute Rocker verewigt hatten. Ohne dass man behaupten könnte, "Chaudière" sei ein softes Album, so fällt hier doch die samtige Geschmeidigkeit auf, mit der sich die Songs entfalten, ist "Understatement" der passende Begriff, um die schleichenden Rocknummern zu beschreiben, die so gar nichts von lahmen Balladen haben.

Brads Gitarre ist unglaublich erdig, reduziert und direkt, die Songs sind drahtig, alles Muskeln, kein Fett, und damit haben sich POTHEAD über die Jahre einen ganz eigenen Sound erarbeitet, der zwar durchaus in der Rockszene der späten Achtziger ihrer Heimatstadt Seattle begründet wurde, der bisweilen Parallelen zu QUOTSA, KYUSS und FU MANCHU aufweist, aber letztlich machen POTHEAD eben immer nur ihr eigenes Ding, sind mit eigenem Studio in Berlin-Kreuzberg und selbstveröffentlichten Platten ein Musterbeispiel an D.I.Y.-Attitüde.

Unglaublich, dass das hier bereits ihr zehntes Album ist, dass sie kein Stück langweilig geworden sind, sich mit jeder Platte neu erfinden können. (47:40) (8)