BLOC PARTY

A Weekend In The City CD

Beinahe auf den Tag genau zwei Jahre nach "Silent Alarm" veröffentlichen die Londoner BLOC PARTY ihr heiß erwartetes zweites Album. Und die Erwartungen waren und sind hoch - seitens der Fans, seitens des Labels, seitens der Band selbst.

Wie den Geniestreich "Silent Alarm" wiederholen, wie die eine Million verkaufte Exemplare des Debüts toppen (das in den USA übrigens relativ gesehen floppte), wie sich weiterentwickeln, gleichzeitig aber nicht die Elemente aufgeben, die "Silent Alarm" zu so einem faszinierenden Neo-Wave-Pop-Album machten? Nun, die endgültige Antwort wird man erst mit einigen Monaten Distanz kennen, derzeit ist nur eine Momentaufnahme möglich, basierend auf einigen wenigen Hördurchläufen, und die ist grundsätzlich positiv.

"A Weekend In The City" (angeblich von Frontmann und Texte Kele Okereke als Konzeptalbum gedacht, im Fokus ein Wochenende im heimischen East London) macht es einem zunächst nicht einfach: Die erste Hälfte wartet nur mit einem Highlight auf, "Hunting for witches", der lästerhafte Gedanke macht sich breit, dass das doch nur ein Aufwärmen des vom Debüt Bekannten ist, gerade weil Okerekes Stimme so prägnant ist.

Aber immerhin, "Hunting for witches" hat das Zeug zu einem ersten Hit. Doch dann, was ist das? Ab Song 6, "On", haben sich BLOC PARTY warm gespielt, und zusammen mit Producer Jacknife Lee wurden mit "Where is home?", "Kreuzberg", "I still remember" und "Sunday" gleich reihenweise mächtig begeisternde Tracks kreiert, auch wenn sich hier und da der lästerhafte Gedanke einschleicht, dass die Tatsache der Tätigkeit auch für U2 seitens Lee für BLOC PARTY nicht ganz folgenlos geblieben ist.

Wie auch immer, bis zum neuen EDITORS-Album (die selbiges übrigens auch von Lee produzieren lassen ...) bin ich erstmal versorgt. (51:14) (8)