DEEP WOUND

Almost Complete CD

In den USA erschien diese CD schon vor einem Jahr auf J Mascis eigenem Label Baked Goods, kurz darauf kam die LP-Version auf Damaged Goods, und jetzt ist die europäische Version der ersten offiziellen Diskografie von DEEP WOUND raus.

Wer jetzt fragt, wer das sei, dem seien nur eben die Namen von Gitarrist und Drummer verraten: Lou Barlow und J Mascis. Yep, DEEP WOUND waren anno 1982/83 die erste Band, bei der Lou und J zusammen spielten, und Oi!-Punk und Hardcore waren die gemeinsamen Wurzeln, Scott Helland und Charlie Nakajima hießen die beiden anderen Musiker.

Letzterer hatte später mit J auch noch die Band GOBBLEHOOF, und wer versucht, hier Parallelen zum späteren DINOSAUR JR-Sound zu entdecken, der tut sich echt schwer, da Parallelen zu entdecken, vom Spaß am hemmungslosen Lärmen mal abgesehen.

Parallelen sind da schon eher zu sehen zu den legendären Bands der Bostoner Hardcore-Szene à la SSD, FU'S oder JERRY'S KIDS, von der DEEP WOUND allerdings schon rein örtlich getrennt waren.

Die vier nerdigen Typen, die man da auf den alten Fotos auf dem Backcover zu sehen bekommt, hatten seinerzeit jedenfalls das Ziel, so schnell wie nur irgend möglich zu spielen, und auch wenn Ausdrücke wie Speed- oder Grindcore erst später erfunden wurden, so waren DEEP WOUND mit ihren ultrakurzen Blasts teilweise schon verdammt nah dran.

Wütende, rotzige, hemmungslose Musik, wie sie wohl nur angepisste Teenager machen können, und 1984 war dann auch schon wieder alles vorbei. J Mascis selbst hat nun für diesen Release die alten Aufnahmen zusammengetragen und gesichtet, 24 davon schafften es auf diese Platte, und auch wenn die Soundqualität eher rauh ist, so kommen doch der Druck, die Aggression bestens rüber.

Enthalten sind hier logischerweise die Songs der beiden einzigen Releases, der 1983er EP auf Radiobeat und die beiden Tracks vom "Bands That Could Be Good"-Sampler von 1984, und ganz besonders putzig ist das handschriftliche Bandinfo, das auf dem Backcover abgedruckt ist.

Essentieller Stoff für jeden Fan von Eastcoast-Hardcore und natürlich von DINOSAUR (JR). Extrem splatterig übrigens das Coverartwork, hehe. (9)