NILS KOPPRUCH

Den Teufel tun CD

Die sympathischen FINK aus Hamburg haben das Zeitliche gesegnet, dafür gibt es jetzt mit "Den Teufel tun" eine Platte ihres Frontmannes Nils Koppruch, dessen unverkennbarer, näselnder Gesang schon verhindert, dass sich das Endergebnis allzu weit von dessen alter Band entfernt.

Allerdings arbeitet Koppruch hier trotz des vertrauten Songwritings mit wesentlich reduzierteren Mitteln, ein folkiger Singer/Songwriter-Sound mit den bekannten Country-Einflüssen und subtil eingesetzten musikalischen Farbtupfern, die den spartanischen Gesang/Gitarre-Arrangements die besondere Note verleihen, wie etwa beim tollen "Heimweh" die erstaunlich ruppig verzerrten Gitarrenriffs.

Das gefällt mir doch deutlich besser als die stilistischen Verrenkungen des letzten FINK-Albums "Bam Bam Bam". Und wo jemand wie etwa Jochen Distelmeyer oder Rocko Schamoni in textlicher Hinsicht inzwischen eher peinlich wirken, gelingen Koppruch hier neben der gelungenen musikalischen Umsetzung auch sehr schöne lyrische deutsche Texte, die er in einem ähnlich eigenwilligen Sprechgesang vorträgt wie Tilman Rossmy und dabei vielleicht emotional unbeteiligter wirkt, als er letztendlich ist.

Eine rundum gelungene, sehr unterhaltsame Platte, deren natürlich vorhandener intellektueller Anspruch einem nicht permanent penetrant unter die Nase gerieben wird. Eine höchst willkommene Rückkehr eines sehr sympathischen, erfindungsreichen Musikers.

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