BOOZED

Acid Blues CD

Das erste Bitzcore-Album von BOOZED, "Tight Pants", war 2005 genau die richtige Medizin, um den GLUECIFER-Split zu verarzten. Mit "Acid Blues", ihrem zweiten Longplayer für das Hamburger Label, tritt die Band nicht auf der Stelle, sondern versucht sich geschickt an einer Weiterentwicklung ihres bisher recht schweinerockigen Sounds.

An die Stelle von all zu deutlichen Skandinavien-Einflüssen treten auf "Acid Blues" vor allem Groove und Melodiegefühl. Sicher, im Großen und Ganzen sind BOOZED nach wie vor eine Rockband.

Im Rahmen dieses Sounds haben die Bramscher aber ein beachtliches Repertoire an Songideen entwickelt. So treibt man den Hörer zwölf Songs lang vor sich her, langweilt ihn aber nicht mit einem Dutzend mäßiger GLUECIFER-Songkopien, sondern zeigt ihm, wie man geschickt eine Orgel benutzt, um einen Song durch tolle Blues-Einflüsse catchy zu machen.

Oder, wie Rhythmussektion und dick produzierte Gitarren zu tanzbaren Grooves kombiniert werden können, die sich bestens für die nächste Biker-Party eignen und den geneigten Schreiberling am Schreibtisch mitwippen lassen.

Finger-in-die-Luft-Refrains, eingängige Meloden und ein kneipenerprobter Gesang tun ihr Übriges, um aus "Acid Blues" ein durch und durch sympathisches Rockalbum zu machen, das sich durch hervorragende Grooves, griffige Melodien und eine Menge Feuer im Hintern auszeichnet.

Ein großer Schritt nach vorne für BOOZED. Und eine Entwicklung, die manch anderer deutscher Rock'n'Roll-Band gut tun würde. (43:07) (8)