VON SÜDENFED

Tromatic Reflexxions CD

Eine Idee, die auf dem Papier durchaus interessant klingt: Andi Toma und Jan St. Werner von Deutschlands Vorzeige-Elektronikband MOUSE ON MARS tun sich mit Musikerikone Mark E Smith zusammen, der mit THE FALL ein einflussreiches wie durchwachsenes Gesamtwerk vorzuweisen hat.

Nach "Varcharz", ihrer anspruchsvoll vertrackten letzten Platte für Ipecac, besinnen sich MOM hier auf eher straightere Sounds und so ist das zweite Stück "The rhinohead" ein durchaus gelungener Popsong geworden, sicher das Highlight der Platte, wo man Smith auch nicht wirklich raushört.

Und das ist auch ein wenig das Problem der anderen Songs, denn der kantige, charakteristische Sprechgesang des FALL-Sängers will sich nicht wirklich mit dem wie immer cleveren, verspielten MOM-Umgang mit Clubsounds verbinden, so als ob Toma und Werner eine Spoken Word-Performance von Smith mit Musik unterlegt hätten, ohne dass beide Teile wirklich miteinander korrespondieren würden.

Zu den unterhaltsamsten Momenten der Platte gehört dann noch eine schräge "Blues"-Nummer gegen Ende, die tatsächlich von einer FALL-Platte stammen könnte. Aber ansonsten wirkt Smith in der Disco eher fehl am Platze.

Insofern lässt einen "Tromatic Reflexxions" mit einem eher zwiespältigen Gefühl zurück, denn als funktionierende, homogene Einheit nimmt man die Platte nur selten wahr, und falls es VON SÜDENFED gerade auf die Betonung dieser Gegensätze abgesehen hatten, ist das Experiment ja geglückt, mir wäre das Ganze als reine MOM-Platte ohne Gesang allerdings wesentlich lieber gewesen.

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