PISSED JEANS

Hope For Men CD

Eine Single und eine LP später sind die vollgepissten Beinkleider immer noch so herrlich kaputt und zynisch wie auf den Vorgängern. Schwere Noise-Geschütze treffen auf altbewährte BLACK SABBATH-Gitarrenriffs, dazwischen zieht ein schleppendes Schlagzeug seine wuchtigen Kreise, unterstützt von einem richtig dicken Bass, und ein Bekloppter meldet sich in bester Yow-Manier zu Wort.

Ganz klar hätte es für so etwas vor ein paar Jahren noch eindeutigere Label als Sub Pop gegeben, aber wenn den Job sonst keiner übernimmt, warum nicht? Sludge-Doom-Noise-Rock mit einer Überdosis Punk, da gibt es viele Vorgänger, die ähnliche Pfade beschritten haben, aber bisher keine Band, die das mit solch dicken Stiefeln und so breiter Brust zelebriert hat.

Was den Unterschied - und damit für mich den Genussfaktor - zwischen einer Band wie dieser und den verfrickelten kopflastigen Studentenkombos ausmacht, die Kaputtheit mit zerfahrenen Songstrukturen und endlosen, kantigen Soloeinlagen verwechseln, ist einerseits der Humor, den diese Band offensichtlich hat (alleine der Titel passt zum Sound wie eine Kuh aufs Dach), andererseits die Tatsache, dass man immer wieder etwas findet, an dem man sich festhalten kann.

Der Wille zur Trägheit und das richtige Gespür, wie man auch ohne Hektik zu verbreiten gehörig nerven kann (indem man wie ein Klotz am Bein hängt und jeden Schritt wie auch das Denken verlangsamt), können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Zu guter Letzt haben die Jungs auch die nötige Gewalt im Gepäck, um einen dauerhaft fesseln zu können. (9)