MARNIE STERN

In Advance Of The Broken Arm CD

Ein schlechter Witz vorweg: Kein Wunder, dass die Sängerin und Gitarristin Marnie Stern den gebrochenen Arm in den Titel ihres Debütalbums packt, wer so wild Gitarre spielt, muss mit derartigen Nebeneffekten rechnen.

Und ich habe auch kein schlechtes Gewissen mehr, dass ich nicht mal annähernd halb so gut Gitarre spiele, denn wenn man dafür mindestens drei Stunden am Tag üben muss, spare ich mir gerne die Mühe.

Am Schlagzeug wird Marnie Stern dabei von Zach Hill "begleitet" - tatsächlich ist die Gitarre durchgängig so dominant und frickelig, dass der restliche Noise im Hintergrund fast verblasst.

Erstaunlich ist auch, dass, obwohl dieses Album eben nicht umsonst schwer nach HELLA klingt, es bei aller Hektik und Kakophonie gar nicht sooo anstrengend ist. Vielleicht liegt das daran, dass die Frickel-Gitarre sich irgendwann ins Gehirn frisst und dort wie selbstverständlich klingt und großartige Melodien zum Vorschein bringt.

Vielleicht bricht das Ganze auch der helle Gesang von Marnie, der die Stücke fast zu Pop-Perlen macht und mich ein ums andere Mal an die ehemaligen Labelkollegen und leider vergangen SLEATER-KINNEY erinnert.

Vielleicht stehe ich, wenn ich diese CD später zwischen DEERHOOF und ORTHRELM ins Regal stelle, mit meiner Definition "gar nicht sooo anstrengend" auch alleine da ... (44:41) (8)