TOY DOLLS

Dig That Groove Baby CD

Endlich bekommen auch die drei ersten (und wichtigsten) TOY DOLLS-Alben die Captain Oi!-Rerelease-Rundumbehandlung. Gegründet wurde die Band aus dem englischen Sunderland 1979, sie veröffentlichte 1980 eine erste Single (darauf der Klassiker "She goes to finos"), zwei weitere folgten, doch erst 1983 erschien das Debütalbum, dessen Erfolg die TOY DOLLS maßgeblich dem Oi!-Erfinder Garry Bushell verdankten, der die zwar mit gröligen Oi!-Elementen arbeitende, aber letztlich eher Pop-Punk spielende Band in der Frühphase massiv unterstützte.

"Dig That Groove Baby" enthielt natürlich die Ende 1982 zum Hit gewordene Single "Nellie the elephant", ein zweckentfremdetes Kinderlied, das bis heute wohl DER TOY DOLLS-Song schlechthin ist.

Aber auch "Spiders in the dressing room" und der Titelsong sind ewige Klassiker, die bis heute auf unnachahmliche Weise von Gitarrist und Sänger Michael "Olga" Algar vorgetragen werden - und mir immer noch zwangsläufig ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

Olgas Stimme klingt, als ob er permanent Helium einsetze, der Stakkato-Rhythmus ist ein Markenzeichen, und die humoristisch-alberne Qualität der Texte (und Songtitel) ebenso. Als Bonus finden sich hier die Tracks der frühen Singles sowie die beiden Tracks des "Strength Thru Oi!"-Samplers, und das ergibt nebst schickem Digipak und dickem Booklet (mit allen Texten und Linernotes von Ian Glasper) eine perfekte Wiederveröffentlichung.

Die gleiche Behandlung erfuhren auch das 1985 erschienene Album "A Far Out Disc" und "Idle Gossip" von 1986. Auf ersterem findet sich eine Neuauflage von "She goes to finos", "Come back Jackie" und (als Bonus) das exzellente "Fisticuffs in Frederick Street", auf zweiterem "The Lambrusco kid", "Geordie's gone to jail" und "Silly Billy".

Ganz klar, aus dem massiven Opus der TOY DOLLS sind sicher diese ersten drei Platten die besten und wichtigsten, und wer nach der einen, wichtigen Platte einer Band Ausschau hält, der sollte mit dem essentiellen Debüt einsteigen.

(10/8/8)