PEARL JAM

Binaural CD

So ein richtig großer Fan von PEARL JAM war ich eigentlich nie und ihr damaliger Megaseller "Ten" war höchstwahrscheinlich sogar eines der langweiligsten Alben, das damals in diesem ganzen Grunge-Kontext herausgekommen ist.

Bevor ich PEARL JAM auflege, krame ich doch lieber MOTHER LOVE BONE wieder raus. Was man PEARL JAM allerdings zugute halten musste, ist, dass sie nie zur peinlichen austauschbaren Alternative Rock-Band wurden wie so viele andere.

Und das hört man auch "Binaural" an, ihr 2000er-Album, das von Sony zusammen mit anderen "Highlights" des Alternative Rocks in einer speziell aufgemachten Serie neu aufgelegt wurde. Mich freut's, schließlich bin ich mit PEARL JAM chronisch unterversorgt - eigentlich reichte mir bisher auch immer ihre Platte zusammen mit Neil Young -, aber der geneigte Fan dürfte diese Platte ja schon im Schrank haben und Bonustracks oder so was gibt's auch nicht.

"Binaural" ist jedenfalls eine angenehm straighte, rauhe Rockplatte, zwischen aggressiv nach vorne preschenden Nummern und gniedeligen Midtempo-Schleichern, dazu knödelt sich Eddie Vedder auf seine unnachahmliche Art einen ab, und - da liegt wohl auch der Witz bei dieser mit reichlich Fans gesegneten Band - PEARL JAM sind sofort als PEARL JAM zu erkennen.

Sozusagen die WHO der Generation Grunge, die schon seit Jahren ihren individuellen Classic Rock zelebrieren. Als Neuzugang am Schlagzeug konnten PEARL JAM hier übrigens Matt Cameron von SOUNDGARDEN verbuchen, der eventuell zum fokussierteren, geradlinigeren Charakter von "Binaural" beigetragen hat, die sicher zu einer der besseren Platten im Gesamtwerk der Band gehört und die ich inzwischen sogar richtig gerne höre - so kann's gehen ...

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