WATCH OUT / THE TARGET

Split LP

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, auf dem Cover von WATCH OUT Wilfried Dietrich, den Kran von Schifferstadt, zu sehen, wie er bei den Olympischen Spielen 1972 den 80 Kilo schweren US-Amerikaner Chris Taylor über sich wuchtet.

Habe ich damals live gesehen und nie wieder vergessen. Aber in diesem Zusammenhang, wenn eindeutig amerikanisierte Jugendliche genau das Bild verwenden, um dann so zu klingen wie Bands, zu deren Hochzeiten sie noch in die Vorschule gingen, ich weiß nicht? Die Vorbilder sind eindeutig, jede Menge straighter NYHC, BOLD, Youth of Dingenskirchen, Gorilla of Strength und so weiter.

Wer bei "Focus yourself" das CRO-MAGS-Original errät, der darf sich anschließend eine Milch aus dem Kühlschrank holen. THE TARGET wildern nicht ganz so breitgefächert, haben ihren zweiten Wohnsitz aber wahrscheinlich auch neben der Bronx angemeldet.

Positive-Hardcore, der die fünfte oder sechste Welle darstellt, kurze Hosen ... und so weiter, alles nicht neu. Ist ja schön, wenn die Jugend sich noch für so etwas begeistern kann, aber ich habe die Originale allesamt gesehen und bin nicht gewillt, einen vierten Frühling mit so was anzutreten, außerdem hab ich keinen Rucksack.

Anders ausgedrückt: Ich bin zu alt für so was, aber auch längst aus der werberelevanten Zielgruppe ausgestiegen. Wertung für alle Ü-30er: (5/6), Wertung für alle von 16-29: (7/8)