SHOUT OUT LOUDS

Our Ill Wills CD

Robert Smith, der sich gegenwärtig sehr charmant und gekonnt als versierter Gastsänger bei diversen Nebenprojekten verdingt, würde sicherlich große Augen machen, wenn er das Album "Our Ill Wills" der Schweden SHOUT OUT LOUDS zu Gehör bekommen würde.

Dessen Opener "Tonight I have to leave it" ist eine derart freche Adaption (freundlich formuliert, Raubkopie wäre vermutlich treffender) von "In between days", dass man geneigt ist, ständig den Chorus des CURE-Songs mitzusingen.

Melodieführung und Gesang sind ein perfektes CURE-Plagiat - aber noch nicht einmal schlecht gemacht. "Normandie" hingegen brilliert mit einer Melodie, die man von "Close to you" kennt. Frecher ist schwer möglich.

Und immer dann, wenn nicht THE CURE bemüht werden, oszilliert das Ganze zwischen BRIGHT EYES und - wenn man es gut meint - Roddy Frame. Wer aber diesen Sommer auf der Wiese liegt und von Erinnerungen an die erste Schulliebe beseelt ist (oder sich an das Zelebrieren von Weltschmerz im Landschulheim erinnert), wird viel Spaß an diesem Album haben.

Schöne und unbeschwerte Pop-Perlen - aber schnell vergänglich. Wenn Sänger Adam Olenius auf der Bühne ab und an so betrunken ist wie Connor Oberst, dann könnte die Illusion von Rock'n'Roll durch die Halle wehen.

(37:37) (6)