JASON COLLETT

Idols Of Exile CD

Die Kanadier BROKEN SOCIAL SCENE waren doch eine recht überbewertete Angelegenheit, ich konnte darin jedenfalls nichts entdecken, was das Indierocktum in irgendeiner Form revolutioniert hätte. Deren Gitarrist Jason Collett präsentiert jetzt auf dem von City Slang lizenzierten kanadischen Label Arts & Crafts sein zweites (oder ist es doch schon sein drittes?) Soloalbum, eine durchaus geschmackvolle Singer/Songwriter-Platte, die aber eigentlich noch weniger originell ist als der Sound von BSS.

Collett bedient sich dabei bekannter Versatzstücke, die mal mehr nach Country, mal mehr nach barockem englischen Pop klingen, arrangiert das Ganze aber sehr hübsch und hat auch die passende Instrumentierung zur Hand, um seine durchweg harmonischen Kompositionen in ästhetisch veredelter Form an den Mann oder die Frau zu bringen.

Die Platte klingt dabei englischer als es ihr vielleicht gut tut, aber wird wohl gerade dadurch ihr Publikum finden. Mir ist "Idols Of Exile" allerdings eine Spur zu leblos, um tatsächliche Begeisterung auszulösen, auch wenn sich darauf einige sehr schöne Songs finden lassen, denen aber oftmals wirkliche Emotionalität fehlt und vorwiegend auf einem La-La-La-Level nett dahindudeln, wozu sicherlich auch Colletts wenig bemerkenswerte Stimme beiträgt.

Gut gemacht, keine Frage, aber diese Form vordergründiger musikalischer Cleverness hat mich noch nie beeindrucken können. (06/10)