MANDRA GORA LIGHTSHOW SOCIETY

More Tales ... From The Flux Of Live LP

Das erste reine Livealbum der MGLS wartet für mich zunächst mit einer Enttäuschung auf. Es gibt gerade mal vier Stücke, was allerdings daran liegt, dass es der Band gefällt, extrem ausufernde Songs zu spielen, dementsprechend liegt die Laufzeit trotzdem bei guten 48 Minuten, allerdings gibt es auch hier einen Wermutstropfen.

"Floating at the gates of dawn" hatten wir schon mal, wenngleich zwar laut Info noch nicht auf Vinyl, so aber doch schon auf CD. Dabei handelt es sich um die Livesession vom Hawkfanmeeting irgendwann Ende der 90er, zusammen mit Nik Turner von HAWKWIND.

Aber tatsächlich bezieht sich das "erstmalig auf Vinyl" höchstens auf Platten der MGLS selbst, auf dem "Mushroom Music Monoliths"-Swamp Room-Sampler ist der gleiche Song dann doch schon 1999 veröffentlicht gewesen.

Die 15 Minuten, die das Stück immerhin dauert, hätte man lieber, wennschon nicht mit aktuelleren Live-Sachen, so doch eventuell mit Stücken aus der Zusammenarbeit mit Damo Suzuki verwenden können.

Die folgenden drei Songs sind immerhin aktuell vom Sulphur Sonic Open Air von 2004 und, nachdem es bisher nur eine Split-Single gegeben hatte, erstmalig mit der aktuellen und neuen Sängerin Stef Awramoff aufgenommen worden.

Erstmalig und schon wieder letztmalig, denn die Wege haben sich auch schon wieder getrennt. Was meinen ganz persönlichen Geschmack angeht, gibt es aber nichts nachzutrauern. Der Gesangspart gefällt mir tatsächlich nur bei dem Song "Charly", bei den anderen beiden Stücken "Like no other one here" und "Mary, Mary" frage ich mich eher, ob es nicht besser gewesen wäre in Deutsch zu singen, als in einem Englisch, das sich dermaßen deutsch anhört, dass man sogar Teile des Dialektes wahrnimmt.

Erschwerend kommen Pausenkommentare hinzu, die man besser hätte rausschneiden sollen. Der Gesang war immer schon die schwächste Stelle bei MGLS! Die Arbeit an den Instrumenten ist und bleibt nach wie vor eine große Freude, für Freunde psychedelischer Trips.

Die Ausuferungen, die sehr oft weit über zehn Minuten gehen, werden Dank dem enthusiastischem Orgelspiel und den Eskapaden an der Gitarre, nie langweilig. "Like no other one here" wäre mit anderem Gesangspart, oder gar keinem, ein hervorragendes Anschaustück psychedelischer Musik gewesen.

Hervorzuheben gilt es noch, dass es sich um das vermeintlich dickste und härteste Plattencover aller Zeiten handeln dürfte. Eignet sich allerbestens dazu Nägel in die Wand zu kloppen, als Frühstücksbrett, oder auch, um damit vorlauten Plattenkritikern eins über den Schädel zu geben.

Aua! (05/10)