TIGERS OF DOOM

s/t CD

Die Tiger sind zwei kneipengegerbte mittelalte Berliner Jungs, die so lange Musik machen wollen, bis sie dem Teufel die Seele von Robert Johnson abkaufen können. Ob Satan korrupt genug ist, dieses Faustpfand gegen ein knappes Dutzend scheppernde Garage-Trash-Nummern einzutauschen, bleibt abzuwarten.

Für mich reicht's allerdings allemal, eine recht angenehme Mischung aus bollerndem LoFi-Garage/Blues à la OBLIVIANS, melodischeren Powerpop-Songs im Geiste des Mod Mayday 1979, scheppernden R&B-Nummern, Rappelzappeliges für den Tanzboden, das alles spielen die TIGERS völlig unvirtuos, aber mit Herz und Seele.

Müssen sie auch, denn ohne schmückendes oder störendes Beiwerk wie Bass, Orgel oder sonstigen Firlefanz stehen sie unter Zugzwang. "Wer soll auch die Feinheiten spielen, wo wir nur noch zu zweit sind?", fragen sie auf dem Waschzettel.

Stimmt. Feinheiten sind auch nicht nötig, die Kompositionen sind hier einfach stark genug, um auch als klapperndes Gerippe aus Drums und Gitarre eine richtig gute Figur zu machen. (08/10)