BLOODSIMPLE

Red Harvest CD

Selten passiert es, dass eine Platte nicht so gut anfängt, wie sie aufhört. Eine Ausnahme bildet "Red Harvest", leitet der Opener "Ride with me" noch relativ sphärisch und ein bisschen zu gewollt tiefgängig das zweite Album von BLOODSIMPLE ein, so wird spätestens ab der zweiten Nummer klar, wer und was einen auf den weiteren neun Tracks erwarten darf: der Ex-VISION OF DISORDER-Fronter Tim Williams ist mit Gitarrist Mike Kennedy im Schlepptau zurück, um gehörig ins Gesäß zu treten.

Auf dem zweiten Werk der New Yorker, das dem Debüt "A Cruel World" folgt, spielt man eine superb funktionierende Musik jenseits von Hardcore und Metal, die teilweise wie MASTODON progt, teilweise sludgig rockt, stets gut funktioniert und meist großartige, sehr dreckig gesungene Hooklines hat.

Vor allem bei den zukünftigen Bandhymnen "Dead man walking", "Suck it up" und "Whiskey bent and hellbound" stimmen sowohl das akzentuierte Riffing und die großartigen Vocals als auch die originellen, teils jazzigen Zwischenteile.

Thematisch bezieht sich das Album auf einen schundigen Detektivroman aus dem Jahre 1929, welcher auch als Namensgeber fungiert hat. Produziert wurde es von Machine, der sich auch für LAMB OF GOD und EVERY TIME I DIE verantwortlich zeigen darf.

"Red Harvest" klingt gut, die Instrumente klingen präzise und kräftig und für songdienliche Abwechslung ist gesorgt. Das Album ist nicht nur VISION OF DISORDER-Fans zu empfehlen. (45:30) (8)