DIE ÄRZTE

Jazz ist anders CD+MCD

Das ist eine wirklich harte Nuss. Eine 1.000-Zeichen-Kritik über das neue Album einer Band zu schreiben, bei der alles, was ich ihr zu Gute halten konnte war, sie seien "besser als die Hosen". Eigentlich waren mir die ach so frechen, notorisch augenzwinkernden Oberschülertexte der drei mindestens genauso zuwider wie die stumpfe Remmidemmi-Schunkel-Musik für alkoholisierte Wehrdienstleistende der Düsseldorfer.

Und das ist auch immer noch so, auch wenn ich zugegebenermaßen etwas schmunzeln musste, als ich das erste Mal "Junge", die neue Singleauskopplung hörte. Was mir aber konstant auf den Senkel geht, ist die Tendenz, die Songs nach dem "Marmor, Stein und Eisen"-Schema im Leise-Laut-Wechselspiel aufzubauen, also verhaltener Strophenteil, aber dann "Jetzt alle mitsingen" im Chorus zu verlangen.

Fürchterlich! Lob wird es wohl von einigen Rezensenten für das unglaublich originelle Coverdesign (Pizzaschachtel, das ist ja mal witzig!) geben. Ur-ur-uralt, das haben TON STEINE SCHERBEN bereits vor 35 Jahren bei "Keine Macht für Niemand" erfunden.

Eines mag ich allerdings nach wie vor an DIE ÄRZTE. Und das ist der kleine Typografenscherz mit den drei Röckdöts über dem "Ä". Das ist dann aber auch alles. (3)