HEAVY

Great Vengeance & Furious Fire CD

Es gibt im Indie-Bereich ja einige Künstler, die sich einfallsreich beim Funk und Soul der 60er und 70er bedienen, man denke nur an MAKE UP bzw. deren Nachfolger WEIRD WAR oder King Khan. THE HEAVY sind dagegen auf jeden Fall eher auf Hochglanz getrimmt, auch wenn man diesen Sound je nach persönlicher Beschaffenheit auch als dreckig empfinden kann.

Mit Underground-Musik hat das allerdings wenig zu tun, denn die Briten lassen durch dominante Beats und Hip-Hop-Elemente den Dancefloor recht deutlich zu seinem Recht kommen, was kontrastiert wird durch fette Gifttarenriffs und einen insgesamt überproduzierten Sound, der ziemlich slick aber dafür ziemlich mächtig aus den Boxen quillt - MC5 und die STOOGES für den hippen Club sozusagen, wofür das wunderbar stampfende "In the morning" das Paradebeispiel ist.

Wobei es der Sänger mit seinem Kastratengesang auf jeden Fall etwas übertreibt. Für den Moment eine sehr unterhaltsame Angelegenheit, allerdings würde ich jederzeit eine Band wie Steve Fisks PIGEONHED vorziehen, wenn ich Lust auf eine clevere Neuinterpretation von Sly Stone, Al Green oder Prince hätte.

Am besten unterhalten wir uns bei einer zweiten Platte von THE HEAVY noch mal darüber, ob deren souliger Rock eine ähnliche Authentizität besitzt, wie man ihn durchaus bei den WHITE STRIPES und BLACK KEYS in Sachen Blues feststellen kann.

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