SONAH

Kurzgeschichten CD

Wie viel besser könnte dieses Album sein! Wenn es derzeit nicht schon so viele deutschsprachige Emobands gäbe. Soviel Tränen kann man gar nicht vergießen, wie es potenzielle Soundtracks zum Weinen und Wüten gibt.

SONAH aus Marburg haben dem noch zehn weitere Songs über das Lebensgefühl der Generation MySpace hinzuzufügen. Bei den Aufnahmen haben die jungen Männer mit den guten Frisuren und den schwarzen Band-T-Shirts hohe Qualitätsstandards eingehalten und eine Produktion mit allen Schikanen hingelegt.

Sänger Jost trägt die "Kurzgeschichten" mit klarer, melodiesicherer Stimme vor; er hat dabei eine jederzeit souverän spielende Band im Rücken. Die Songs strotzen vor Ideen, jedes Anfangsriff der Gitarren könnte ein neues Lieblingslied einleiten, wenn, ja wenn man das nicht alles schon hundertmal durchlitten hätte.

Erschwerend kommt hinzu, dass die "Kurzgeschichten" auch inhaltlich wenig Neues zu bieten haben: Auf gelungene Metaphern folgen abgehangene Platitüden, Selbstmitleid in Reimen, die Lebensweisheit wirkt aufgesetzt.

Dagegen bewegen sich die positiven Momente, die Mutmachersongs, von denen SONAH ebenfalls eine Reihe im Programm haben, oft schmerzlich nah an Schlagertexten. Wie beim Titel "Brücken" übertreiben SONAH es zu häufig mit ihrer Leidenschaft und Nächstenliebe.

(39:00) (Diese Band war auf der Ox-CD #75 zu hören).