V.A.

Trojan Slack Reggae Box Set 3CD

Die "Slack Reggae Box" trägt einen roten "Censored"-Schriftzug, denn die 50 Titel drehen sich allesamt um das "Ficken" mit allem was - für heterosexuell veranlagte Menschen - dazugehört, eben "Cockie and pussy" - Homosexualität und Reggae ist ja ein Thema für sich.

"Wuck me tender" gehört da schon zu den normalen Titeln. Neben "Cocks man" und "The stiff" wird auch das weibliche Geschlechtsteil Punani (Jamaika-Englisch) besungen, ob als "Boney punany", "Run punani", "Pum pum mash up" oder gar "Punani fi smell".

Bei so viel verbaler Offenheit bleibt aber doch einiges zu bemängeln. Die Rude-Songs gehörten zwar bereits Anfang der 60er Jahren zum guten Ton eines jeden Soundsystems auf Jamaika. Die Klassiker zum Thema, wie zum Beispiel "Benwood Dick" von Laurel Aitken sucht man auf dieser Zusammenstellung aber leider vergebens.

Die "ältesten" Aufnahmen auf "Slack Reggae" stammen aus dem Jahr 1980. Namen wie Derrick Morgan, Yellowman oder Max Romeo bürgen zwar für eine gewisse musikalische Qualität aber leider geht es (zu oft) in Richtung Dancehall oder HipHop und damit wird "Slack Reggae" auf Dauer sehr langweilig beziehungsweise nervtötend.

Dazu passt auch, dass alle Titel ausgeblendet werden, für einen Beach-Club mag dies vielleicht ein passender Soundtrack sein, für mich hake ich diese Box als Ausrutscher ab, zumal hier ganz klar der "King Of Rudeness", Judge Dread fehlt.

(64:41/67:32/59:40) (5)