BOREDOMS

Super Roots 9

Die BOREDOMS, seit 20 Jahren das Aushängeschild eines japanischen Verständnisses von Noiserock, scheint es wohl immer noch zu geben, zumindest sind sie in den Staaten kürzlich live aufgetreten und haben bei Thrill Jockey unterschrieben, was ihre Releases außerhalb Japans betrifft.

Den Anfang macht ein 40-minütiges Epos, das 2004 live mitgeschnitten wurde. Für BOREDOMS-Verhältnisse beinahe Popmusik, denn hier verdichten sich ein 20-köpfiger Chor und ein donnernder Percussionteppich zu einem mitreißenden, sich permanent steigernden Ganzen, das gleichzeitig klassische Symphonie und Rockmusik ist, und ein wenig an die Soundtracks der japanischen Animationsfilme "Akira" und "Ghost In The Shell" erinnert, ebenso wie an die Solo-Platten von Drummerin/Perkussionistin Yoshimi P-We unter dem Namen OOIOO.

Vielleicht nicht mehr so revolutionär wie zu Frühzeiten, aber immer noch innovativ und fordernd, was die BOREDOMS hier veranstalten, die sich auf interessante Weise immer wieder neu erfinden.

Eine Band ohne wirkliche stilistische Beschränkungen, bei der man durchaus auf eine richtige neue Platte gespannt sein darf. (9)