D-SAILORS

Between The Devil And The Deep Blue Sea

D-SAILORS machen einen Wackelkandidaten aus mir: zwar muss ich mich nicht zwischen zwei Übeln entschieden, wie der Titel der vierten Platte suggeriert. Trotzdem: Auf der einen Seite spielen die Jülicher melodiösen Punkrock, der durchaus genießbar ist.

Emotionale Lyrics und starke Metaphern, die nicht auf den Magen schlagen, sondern ins Herz gehen. Andererseits muss ich mich auch für "Between The Devil And The Deep Blue Sea" öfter mal zwingen, die Hände von den roten Knöpfen zu lassen, auf denen Kitschalarm steht.

So gehen dann übrigens schwache Metaphern und die Grenze zwischen Kitsch und Emotion darf ich bei Melody-Core sowieso nicht so exakt ziehen. Im Vergleich zum Vorgängeralbum "Lies And Heroes" klingt das neue Release noch einmal runder und ausgereifter.

Außerdem gelingen D-SAILOR Gitarrenriffe, bei denen das Gefühl entsteht, eine Druckwelle schleudere jeden gegen die Wand, der sich ihr in den Weg stellt. Bühnenscheu scheinen die vier Jungs auch nicht zu sein, schließlich haben sich D-SAILORS seit ihrer Gründung 1996 ganz besonders durch Liveauftritte etabliert, gerne mit ihren damaligen Labelkollegen BAMBIX oder mit den NITROMINDS.

Na gut, ich beziehe Stellung für das Unkonkrete: Ein tolles Album. (7)