DRIFT

Memory Drawings

THE DRIFT aus San Francisco sind ein Nebenprojekt von TARENTEL-Gitarrist/Keyboarder Danny Grody, deren Debüt "Noumena" vor drei Jahren leider an mir vorbeiging. "Memory Drawings" ist auf jeden Fall eine der besten Instrumentalrockscheiben, die ich letzter Zeit gehört habe, die die jazzigere Seite von TORTOISE mit einer erstaunlich kantigen FUGAZI-Rhythmik verbindet, aber auch mal eine starke Dub-Schlagseite bekommt.

THE DRIFT fabrizieren dabei aber keinesfalls einen unfokussierten dudeligen Mathrock, mit dem so viele Bands meinen ihr Publikum anöden zu müssen, denn "Memory Drawings" besitzt trotz seines Improvisationscharakters und ruhig fließenden Ambientstrukturen alle Bestandteile einer normalen Rockplatte, wenn auch in etwas abstrakterer Form.

Zumindest haben die sieben Stücke mit ihrem Dub-Jazz-Rock erstaunlich plakative Melodien und Steigerungen, was THE DRIFT quasi zum sonnig positiv gestimmten Bruder des dronig düsteren Sounds von TARENTEL macht.

Irritierend am Sound dieser Studioaufnahme ist eigentlich nur eines, nämlich dass man wirklich permanent das Gefühl hat, die Band würde gerade auf einer Bühne stehen und die Songs am Stück live performen, was "Memory Drawings" noch ein stückweit beeindruckender macht.

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