JAKÖNIGJA

Die Seilschaft der Verflixten

Der Promowisch wurde von Dirk von Lowtzow verfasst ("Wer mich kennt, weiß: Ich bin kein Mann großer Worte" - über so viel Ironie und Understatement kann ich nur müde lächeln, aber zurück zur Seilschaft) und die Nähe zu TOCOTRONIC kommt nicht von ungefähr, die Vorliebe für Pathos, Märchenlandschaften, große Bilder und kryptische Wortmalereien teilen Sängerin Ebba Durstewitz und Texter Jakobus Siebels (mit dem jugendlichen Leichtsinn von DAS NEUE BROT hat das hier freilich nichts mehr gemein!) mit der Hamburger Konsensband.

Erst recht Zeilen wie diese: "Nichts zu wollen entspringt dem Mangel und alles wollen ebenso, ganz schlimm ist aber das Dazwischen: ein grausiges Szenario". In allen anderen Versen lauern mythische Anspielungen, von Golgatha bis zur Hexe Baba Jaga.

Vorgetragen wie Chansons, versteckt sich dahinter verträumter Wohlfühlpop, und mag er auch noch so tun, als hätte er mit verträumtem Wohlfühlpop nichts zu tun (von den schlimmsten Formen verträumten Wohlfühlpops, wie man ihn aus Berlin kennt, sind JAKÖNIGJA zum Glück noch weit genug entfernt).

Nur weil man irgendwo das Wort "Luxus" benutzt ist das noch lange keine Kapitalismuskritik! Da helfen auch schöne Melodien, schöne Stimmen und schöne Allegorien nicht. Und schöne Titel auch nicht.

Denn "Der Schlüssel zu allem" ist "Das Problem des dezidierten Geschmacks". "Kann man davon leben?" (5)