SUPERNICHTS

Fixpunkte & Bojen

Das Haar lichter, die Wampe dicker, der Humor zynischer, kopfschüttelnder, was Mitmenschen und Mit-Szene-Menschen angeht: auch SUPERNICHTS altern. Aber sie altern in Würde, behalten Punkrock als Attitüde und als Musik und beherrschen dabei die Kunst, zwar mittendrin zu stehen, das Ganze aber von außen beobachten und - falls nötig - beurteilen zu können.

Das kann man Altersstarrsinn nennen, Bewahren von Werten und Verbreiten von Wissen gefällt mir aber besser. Dass dabei die Musik keinen ständigen Wandlungen unterliegt, keine halbgaren Experimente gewagt werden, versteht sich von selbst.

Und so ist das sechste Album der Kölner auch nur in Nuancen anders als seine Vorgänger: Hier eine so noch nicht von ihnen gehörte Gitarren- oder Gesangsmelodie, dort ein etwas ungewohntes Arrangement.

Aber so ist das eben mit Dingen, die man lieb gewonnen hat: die sollen sich gar nicht großartig ändern, sofern sie das, was man an ihnen schätzt, über die Jahre beibehalten können. Was bei SUPERNICHTS bedeutet: solange sie weiterhin so fantastische Songs wie "If the kids are united" oder "Zwischen Kiel und Falsterbo" schreiben, sehe (und höre) ich ihnen gerne weiter beim Älterwerden zu.

(8) (Diese Band war auf der Ox-CD #77 zu hören)