WILSON GIL AND THE WILLFULL SINNERS

I.E.D.

Wer Hank III unter seinen "top friends" auf MySpace hat und auf seinem Profilfoto selbst mit Maschinengewehr, Cowboyhut und Gitarre zu sehen ist, über den muss eigentlich nicht mehr viel gesagt werden.

Oder vielleicht doch? Wilson Gil und seine WILLFULL SINNERS zelebrieren auf "L.E.D." nämlich äußerst souverän einen Sound, der zwischen den drei großen Eckpfeilern Country, Rock und Punk beheimatet ist und erinnern nicht selten an Eddie Spaghetti und an die SUPERSUCKERS.

Das ROLLING STONES-Cover "Street fighting man" klingt schon ziemlich authentisch und cool. Aber das DANZIG-Cover "Thirteen" mit seinem herrlich düster-melancholischen Country-Feeling übertrifft meiner Meinung einfach alles und gehört zu meinem persönlichen Höhepunkt des Albums.

Auf den anderen Songs geht es dann schon durchaus härter zu und es wird vor allem die US-Irak/Afghanistan-Politik thematisiert. Schließlich war man selbst gerade in besagten Gebieten unterwegs, um die Truppen zu unterstützen, was zwar bedingt einen schalen Nachgeschmack hinterlässt, aber angesichts der meisten sehr kritischen Lyrics wieder relativiert wird.

Oder wie sagt Wilson Gil selbst so schön: "Only the guitar is loaded!" Faszinierend finde ich außerdem, wie sehr sich Wilson Gil auf der herrlich verträumten Country-Ballade "Moonshiner" doch nach Mark Stuart von den BASTARD SONS OF JOHNNY CASH anhört.

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