ZERO LE CRECHE

Last Years Wife - The Collection

Je mehr der bekannteren Bands bereits wiederveröffentlicht wurden, desto tiefer müssen die Musikarchäologen von Cherry Red und Captain Oi! graben, und Oberausgräber Alex Ogg hat mit ZERO LE CRECHE (ein Name, der laut Gründer Terry Miles rein gar nichts bedeutet) eine Mitt-Achtziger-Formation aus der zweiten Reihe der britischen Goth-Szene aufgetan.

Die tummelte sich damals im Umfeld des legendären Bat Cave-Clubs, veröffentlichte zwei Singles ("Last Years Wife" auf Flicknife, "Falling" auf Cherry Red) und war bereits in Auflösung begriffen, als die großen Labels auf sie aufmerksam wurden.

Jene Auflösung hatte wohl auch etwas damit zu tun, dass die Band, allen voran Sänger Andy Manning, mit ihren auftoupierten Haaren und Schminke im Gesicht durchaus das Zeug dazu hatten, im damaligen Wave-Pop-Boom erfolgreich zu sein, aber letztlich ein gieriger Manager den Sänger von der Band weglockte.

Heute sind die beiden Singles, gerade das Debüt mit dem grandiosen Titelsong "Last years wife", gesuchte Sammlerobjekte und gefallen auch mit über zwanzig Jahren Distanz noch: Mich erinnert der Song, aber auch die anderen, an eine Mischung aus frühen PSYCHEDELIC FURS (gerade der Gesang), BAUHAUS und und frühen THE MISSION.

Dabei waren ZERO LE CRECHE aber insgesamt eher poppige als düstere Vertreter ihrer Zunft. Auf der CD finden sich neben den sechs 7"-Tracks noch die 12"-Version des Titeltracks sowie 13 unveröffentlichte Demo-Aufnahmen - zwar in eher wackeliger Qualität, aber, da sonst nichts von der Band überliefert ist, durchaus akzeptabel.

Dazu ein dickes Booklet mit History von Alex Ogg und reichlich Fotos. (7)