DAMNATION A.D.

Kingdom Of Lost Souls CD

Nachdem BETTER THAN A THOUSAND und BATTERY ´ne Platte veröffentlicht haben sind jetzt wieder DAMNATION A.D. dran. Scheint ein wirklicher Teufelskerl zu sein, dieser Ken Olden. Und irgendwie ist das hier auch Teufelsmusik, ja doch, so richtig aus der Hölle.

Wenn man Musik riechen könnte, diese CD würde garantiert nach Schwefel stinken. Schon die letzte 10" auf Jade Tree war ein richtiger Klotz, aber die neue übertrifft das noch mal. Bösartiger Früh-NEUROSIS-Hardcore trifft auf mächtige ST.

VITUS respektive BLACK SABBATH-Riffs verbunden mit ´ner total fetten Metalproduktion. Dazu kommen Texte, so depressiv, dass ich mich wirklich wundere, dass der Sänger noch unter den Lebenden weilt.

Allerdings schimmert bei aller Düsternis auch immer ein Stück Zuversicht in die Zukunft mit durch. Und das auf dem Label, remember 88! Aber das spricht natürlich auch für das Label, was hier aber nicht das Thema sein soll.

DAMNATION A.D. wenden irgendwie die selbe Methode an wie C.O.C. mit ihrem "Blind"-Album, also das Verschmelzen von 70er Jahre Heavyrock mit Hardcoreroots, nur eben transferiert in die Spätneunziger und natürlich nochmals heftiger.

Vor allem sind die Songs ähnlich wie bei C.O.C. oft superlang (teilweise über fünf Minuten), beginnen recht hardcorig und zum Schluss hin werden groovige BLACK SABBATH-Verzweiflungsriffs eingeschoben.

Was weiter endlos geil ist, ist der superfuzzige Gitarrensound. Hier kriegt Don Zientara ein Lob (produziert in den Inner Ears). Gut gemacht Don! So ´nen Sound kriegt man wahrscheinlich nur mit superteurem Equipment hin.

Kann ich mir richtig vorstellen, die Gitarristen kommen auf die Bühne, gehen zu ihren Verstärkern, die aus endlos vielen End- und Zwischenstufen bestehen, was aber eigentlich egal ist, da bei allen jeweils der Bass auf 10, der Treble dafür auf 0 steht.

Die Gibson Les Paul über die Schultern geworfen, Kabel eingesteckt und dann bsssffzzzz, die Haare stehen zu Berge und die Hölle bricht los. OK, ich hab die zweimal gesehen, aber so ähnlich wars fast und könnte es mit dem neuen Material werden.

Der absolute Reisser ist aber "Wait For A Day". Das Lied beginnt mit so ner komischen Gothicmetalmelodie, dazu der verzweifelte Gesang, die Melodie verschwindet, Hass regiert und ab 4:16 kommt eine ganze Minute lang das beste BLACK SABBATH-Riff seit 1976.

Der Schlagzeuger kämpft im Hintergrund mit verschiedenen Rhytmus- und Tempiwechseln gegen die Gitarren an, doch die walzen einfach im selben Tempo unbeeindruckt weiter bis Schluss ist. Geil! So, die Platte kriegt 5,5 Punkte.

Ist das graphisch möglich? Joachim, am Besten du schickst Thomas mal in den Maschinenraum eurer Computeranlage, dass der das einstellt.