2ND DISTRICT

Emotional Suicide CD

Seit gefühlten 30 Jahren Bochums Vorzeigepunkrockband und nach dem Weggang von Haupt-Songschreiber Pascal Briggs letztendlich doch von DISTRICT in 2ND DISTRICT umbenannt, krallt sich das bis auf Sänger Marc Ader neu formierte Quartett noch immer an die Planken des "großen" Namens, verändert ihn zaghaft, um auf die neue Belegschaft hinzuweisen und den Rezensenten den vorgefertigten Verriss des Albums leicht zu machen.

Denn, unter uns, wer glaubt unter diesen Voraussetzungen noch an ein gutes Album? Aber, wie so oft, müssen auch in diesem Fall voreilige Schlüsse neu überdacht, von allen Seiten betrachtet und dann doch revidiert werden.

Denn nach dem hervorragenden "Don't Mess With The Hard Punx"-Langspieldebüt, beweisen Marc (als letztes verbliebenes Gründungsmitglied), Flo und Tobbe von den REVOLVERS(!) und Nique von den RULES, dass sie es sicherlich auch können, wenngleich "Emotional Suicide" noch nicht an die Qualität des Vorgängers heranreichen mag.

Auch könnte die Tatsache, mehr als einen Coversong mit aufs Album genommen zu haben, für noch mangelnden Ideenreichtum sprechen, und vielleicht hätte man sich noch etwas Zeit lassen sollen, aber vielleicht liege ich auch falsch.

Denn "Emotional Suicide" ist ein verdammt gutes Streetpop-Punk-Album, besser als ein Großteil des ewig gleichförmigen, zumeist gegrölten Rest der Straße, und hat allein durch Aders wirklich einzigartige Stimme schon seinen Wiedererkennungwert.

Und überhaupt - lass die Vier erstmal machen. Da geht noch einiges. Ich freu mich! Auf der Ox-CD zu hören. (35:36) (7)