BETTIE FORD

Singapore Sling

Seit 2006 war das Album schon im Kasten, doch die Band fand kein Label. Schon eigenartig, dass die Platte zunächst keiner machen wollte, denn BETTIE FORD aus Köln zeigen im Vergleich zu ihrem Debüt "League Of Fools" (2003) musikalisch eine absolute Steigerung.

Während das Debüt zwar munter drauflos polterte, auf lange Sicht aber doch etwas ermüdete, merkt man auf "Singapore Sling", dass die Band die lange Zeit wirklich genutzt hat, um besser zu werden - insbesondere durch ausgiebiges Touren.

So haben BETTIE FORD inzwischen nicht nur das gesamte Bundesgebiet gerockt, sondern auch Russland zeigte sich zu recht mehr als begeistert (siehe Interview). Mit "Singapore Sling" packt die Band nun den Punk und Rock'n'Roll der Anfangstage beim Schopfe und kleidet ihn in ein professionelleres Gewand.

Die Songs sind ausgereifter, abwechslungsreicher und einfach besser - rocken weiterhin wie die Hölle, jedoch mit weit mehr Drive und Melodie, wenn auch vielleicht etwas auf Kosten des Punk und zu Gunsten des Rock.

So finden sich hier auch zwei balladeske Rocknummern fürs Lagerfeuer wie "Fragile life" oder "Coming home". Songs, die man der Band durchaus zugetraut hat, doch auf "League Of Fools" niemals stattgefunden hätten.

Produziert wurde die Platte wieder von Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL) und der hat der Platte wohl noch den nötigen Feinschliff verpasst. "Singapore Sling" hat vor allem das, was Bands wie die HELLACOPTERS oder GLUECIFER zuletzt vermissen ließen, und das ist Spielfreude.

Ich meine: Rausgehen und den Laden in Schutt und Asche rocken - egal ob vor 1.000 Russen oder 30 Leuten in Buxtehude. Glückwunsch! So kann es gern weitergehen! (9)