COLDWORKER

Rotting Paradise

Da sich heute zu viele Death-Metal-Bands entweder dem - man verzeihe mir diese sexistische Äußerung - Kleine-Mädchen-Untergenre, dem "Melodic Death Metal" verschrieben haben oder, noch schlimmer, sich aus ehemaligen Metalcore-Kaspern zusammensetzen, deren einziges Ziel es zu sein scheint, die Welt mit Pseudo-Death-Metal in der immer gleichen, sterilen Scheiß-Produktion zu belästigen, tut es verdammt gut, eine Platte wie "Rotting Paradise" zu hören.

Denn was die Schweden um den ehemaligen NASUM-Schlagzeuger Anders Jakobson im Gegensatz zu den oben genannten Dilettanten begriffen haben, ist, dass die im Death Metal unbedingt nötige Brutalität aus der Musik selbst heraus entstehen muss, dass dieses gewisse, ja: fiese Element auch noch vorhanden sein muss, wenn man hinter die bloße Soundwand blickt, und dass Melodien und Fingerfertigkeit im Death Metal durchaus erlaubt sind, aber niemals Selbstzweck sein dürfen.

Keine neue Erkenntnis, ich weiß, aber anhand von COLDWORKERs zweitem Album eben wieder deutlich werdend. Und das ist ein Musterbeispiel dafür, wie Death Metal verdammt noch mal zu klingen hat: brutal, brutal, brutal! Dass sich "Rotting Paradise" dabei nur in Nuancen von COLDWORKERs Debüt "The Contaminated Void" von 2006 unterscheidet - die Grindcore-Elemente sind nur noch minimal vorhanden - ist mir scheißegal, so lange die Songs an sich so fantastisch und mitreißend sind wie hier.

Das hier, liebe Kinder und dressierte Affen, das ist Death Metal. Die anderen, die täuschen nur vor, was sie nie beherrschen werden. (8)