DEVOTCHKA

A Mad And Faithfully Telling

Wie oft passiert es einem abgeklärten, zynischen und übersättigten Musikhörer, dass ein Stück in ihm tiefe Schmerzen auslöst? Selten bis nie, könnte man meinen, spätestens seit man es geschafft hat, Liebeskummer oder den Verlust eines wichtigen Menschen zu überstehen, ohne tief ergriffen zu sein.

Wem dies so geht, dem wird es anders gehen, nachdem er DEVOTCHKA gehört hat. What is going to be then, eh? Hört man das Piano Nick Uratas einsetzen, beginnen kleine kühle Tautropfen den Rücken hinunter zu wandern und sich zu einem kühlen Schauer zu vereinen, der erst verdunstet, wenn die Stimme Jeanie Schroders einsetzt und Akkordeon, die Trompeten und Percussions Tom Hagermans und Shawn Kings sich einfügen.

Gut möglich, dass man sich vor langem, ohne es zu wissen, in die Musik von DEVOTCHKA verliebte, als man den Trailer von Liev Schreibers "Alles ist erleuchtet" sah oder den Soundtrack zu "Little Miss Sunshine" hörte.

Auch dieses sechste Album des Quartetts aus Denver, "A Mad And Faithfully Telling", schafft abermals die erschütternd-einnehmende Verbindung von osteuropäischem Folk, Punk und Jazz und einer Melancholie, die Herzen zerreißen kann.

McDonalds wollte sie kaufen, die Academy of Recording Arts wollte ihnen den Grammy verleihen, ich will nur eins: nie mehr aufhören, diese Musik zu hören. (9)