FUCOUSTIC

Folderol

Die unheimliche Komplexität, die FUGAZI seit jeher ausmacht, es den einen unmöglich macht, sie zu mögen, andere dazu verdammt, sie auf immer und ewig als eine der relevantesten (Post-)Hardcore-Bands ever zu vergöttern, in ein akustisches Kleid zu stecken, ist zum einen nahezu nicht machbar, zum zweiten nicht unbedingt nötig.

Dass FUCOUSTIC sich dessen voll bewusst zu sein scheinen ("Folderol" heißt übersetzt wohl so etwas wie "unnützes Gimmick", "Unsinn"), und es trotzdem (zum wiederholten Male) tun, verdient Anerkennung, und auf welch unaufdringliche Art sie es machen, noch mehr.

Wie die drei Österreicher hier beispielsweise den knappen 3-Minüter "KYEO" oder "Long distance runner", einen meiner absoluten Lieblingssongs, "übersetzen", gefällt mir überraschenderweise wirklich gut.

Ehrliche FUGAZI-Fans eben, die wissen, was geht und was nicht geht. Weil groß abstrahiert wird hier nicht, aus im Original härteren Passagen werden hier und da mal schön-melancholische Töne, der THE EVENS-Song "Around the corner" wird auch adäquat angepackt, und man tritt bei allen Songs aus unterschiedlichsten Phasen der Band insgesamt nicht einmal wirklich ins Fettnäpfchen.

Keinerlei Einwände also, und außerdem, wer will schon widersprechen, wenn es im Booklet heißt: "Special thanks to Ian MacKaye for appreciation"? Eben.