THANK YOU

Terrible Two

Thrill Jockey sind schwer excited über ihren Neuzugang THANK YOU aus Baltimore, jede Menge Leute werden hier aber wohl eher "Vielen Dank, nächste Band, bitte" sagen. Es sind auch keine schrecklichen zwei, sondern ein Trio, das hier konventionelles Songwriting komplett außer Acht lässt und dafür einen stramm durchstrukturierten, nervösen Experimentalsound fabriziert, dessen Motor immer eine möglichst schräge Rhythmik ist.

Früher hätte man das wohl als New Wave bezeichnet, heutzutage ist ja alles so postmodern, dass man fast eher zur Kategorie Jazz greifen würde, aber THANK YOUs eigenwilligem Sound damit auch nicht wirklich gerecht wird.

Es überwiegt der Moment der Disharmonie auf "Terrible Two" und so schwankt man als Hörer zwischen zunehmender Genervtheit und faszinierter Anerkennung für diesen musikalischen Extremsport mit altmodischer Indierock-Instrumentierung, mit dem sich THANK YOU ihren Platz in den Top Ten des aktuellen Freestyle-Universums auf jeden Fall verdient hätten.

Aber ob die Platte so richtig viel Spaß macht, das steht wiederum auf einem anderen Blatt, denn THANK YOU sind überwiegend einfach höchst unverdaulich, auch wenn es auf "Terrible Two" durchaus entspanntere, melodische Momente gibt, die aber im ansonsten eher chaotischen Gesamtsound schwer wieder zu finden sind.

J. Robbins und Chris Coady, die sich um die technische Seite dieser Produktion gekümmert haben, werden dabei sicher jede Menge Spaß gehabt haben. (6)