WITCH

Paralyzed

Nicht jeder Aufnahme, an der J Mascis beteiligt ist, hört man das auch an, denn der Gandalf des Indierock spielt bekanntlich auch Schlagzeug und damit ein Instrument, dessen persönliche Klangfarbe - im Gegensatz zur Gitarre - wohl nur Menschen heraushören können, die selbst trommeln.

Wie dem auch sei, mit "Paralyzed" machen WITCH klar, dass ihr Album von 2006 kein einmaliges Projekt war, sondern man sich als richtige Band versteht, in der neben Mascis als Drummer noch Dave Sweetapple (Bass), Kyle Thomas (Gitarre und Gesang) und Asa Irons (Gitarre) Dienst tun - ein gewisser Kurt Weisman ist bei vier der neun Songs als (dritter?) Gitarrist dabei.

Auf John Agnellos Produzentenkünste musste man diesmal verzichten, man nahm teilweise in Js Heimstudio auf, den Rest mit Justin Pizzoferrato. Hier und da wird der Sound von WITCH als "Stoner Metal" oder "Doom Metal" bezeichnet, doch führt einen diese Bezeichnung, die ansatzweise beim Debüt noch zutraf, mittlerweile in die Irre.

Klar, die Wurzeln sind die gleichen, doch ist "Paralyzed" vielfältiger, kein so straighter Rock-Block, mäandert zwischen den vielfältigen Einflüssen, die eines gemeinsam haben: Sie gehen auf die Sechziger und Siebziger zurück, reichen aber von BLACK SABBATH-Doom bis zu Sixties-Garagepunk (siehe "1000 mph") - und live sind WITCH sowieso eine Macht, brutal laut und ungeheuer mitreißend.

Deshalb: Nie wieder als "Side Project" bezeichnen. (8)