TESTAMENT

First Strike Still Deadly

Warum es keine gute Idee ist, als Band seine alten, in ihrer ursprünglichen Form bekannten und beliebten Songs Jahre später neu einzuspielen, das mussten 2001 leider auch TESTAMENT nochmals bestätigen, als sie diese Unart zehn Stücken ihrer ersten Alben "The Legacy" (1987) und "The New Order" (1988) sowie einem Song ihres noch als LEGACY aufgenommenen Demos antaten: du kannst deine (hier: musikalische) Vergangenheit nunmal nicht einfach in der Gegenwart aufleben lassen und so tun, als wäre in der Zwischenzeit nichts passiert.

Im Falle von "First Strike Still Deadly" heißt das: die Jahre als Jazz-Gitarrist sind dem damaligen Rückkehrer Alex Skolnick unschön anzuhören, Chuck Billys Stimmumfang ist proportional zu dem seines Körpers zwar gewachsen, leider aber ist die "fettere" Interpretation nicht die bessere und Steve DiGiorgio möchte man seinen blöden Fretless-Bass am liebsten fressen lassen, so sehr stören hier seine - bei SADUS und DEATH ja durchaus passenden - Läufe.

Auch der Gastauftritt von Steve Souza (ex-EXODUS und eben ganz früher Sänger bei LEGACY) bei "Reign of terror" und "Alone in the dark" kann die Überflüssigkeit dieser - jetzt von Prosthetic zusammen mit den ebenfalls ziemlich miesen Alben "Demonic" und "The Gathering" (siehe Ox #77) neu veröffentlichten - vertonten Midlife Crisis nicht verhindern.

Die Songs an sich sind aber nach wie vor fantastisch. (5)