ASCII.DISKO

MDMA

Klischees sind wichtig. Besonders, was den Drogenmarkt angeht. Schließlich muss jeder Kleindealer wissen, welche "Ware" er mit zu welcher Party bringt. Die Punker bleiben außen vor, die holen ihr Bier am Kiosk.

Gras für die Reggae- und HipHop-Hörer und Chemie für die Elektro-Fans. Aber ist es nicht total langweilig, wenn man den tausendsten Punk-Song über das Saufen hört. Nervt es nicht wenn über dem Reggae-Groove andauernd die Rede von Ganja ist? Es langweilt und ist billig.

Genau wie bei diesem Track von ASCII.DISKO. Ein netter, dreckiger und vor allem tanzbarer Elektrotrack mit Rock/Rave-Einschlag, wie es gerade abgefeiert wird. Manko an der Sache: "I love MDMA, I take MDMA".

Schön. Na und? Ist das für die Berliner Ravekids gedacht, die mit blondierten Haaren, großer Sonnenbrille und Lederjacke im Club stehen, um laut mitsingen zu können, damit auch jeder denkt, sie wären wirklich permanent auf MDMA? ASCII.DISKOs letztes Album "Alias" war wirklich der Hammer, aber diese Single ist kein Hit.

Hippies haben wenigstens Metaphern für ihren Konsum benutzt und niemand schaffte es, ihn so charmant auszudrücken wie INTERNATIONAL PONY, welche "My mouth feels like chewing gum" sangen. Aber "MDMA" ist plakativer Kinderkram und einer von Daniel Holcs schlechteren Tracks, den die beiden enthaltenen Remixe auch nicht retten können.