HARAM

Drescher

Album Nr. 2 der Band aus Arlington,VA, einem Vorort der US-Hauptstadt, der sich dadurch auszeichnet, dass das tollste Land der Welt dort auf einem riesigen Friedhof die für sinnlose Kriege gemetzelten "Helden" unter endlosen Reihen weißer Kreuze verbuddelt.

Wo auf dem ersten Album noch zwei Gitarren lärmten und wühlten, sind es jetzt drei, und der Bassist ist auch neu, den Gesangspart teilen sich gleich vier Leute, so dass HARAM sich zwischen erstem und zweitem Album mal eben neu erfunden haben, ohne jedoch den erprobten und geschätzten Sound über Bord zu werfen.

Erneut produziert von Jim Siegel, weben HARAM einen wunderbar dichten Post-Punk-Gitarrenrock-Sound, irgendwo zwischen SONIC YOUTH ("M Greene") und FUGAZI ("Centrum"), düster, drängend, wuchtig und noisy zugleich.

Durch die Kraft der drei Gitarren ist der Sound unglaublich dicht und warm, es treffen harsche Riffs auf harmonischen, mehrstimmigen Gesang, und das ist immer ein reizvoller Kontrast. Eigentlich eine recht konventionelle Platte, aber mit so viel Herzblut gespielt, dass man nicht anders kann als sie zu mögen.

Kommt in blauem Vinyl. (8)