MAD DOG COLE

Ultra Violence

Wenn jemand als Legende bezeichnet wird, werde ich immer skeptisch. Mark Cole ist so einer. In den besten Jahren von THE KREWMEN, also bei den ersten drei LPs, war er Frontman. KREWMEN sind in der Rückbetrachtung eine der besten und einflussreichsten Psychobilly-Bands der 80er gewesen.

Ihr Sound ist bis heute einzigartig und nie erfolgreich kopiert worden. Keine Frage, eine großartige Band, aber sein Beitrag war halt der des Sängers. Musikalisch war Tony McMillan der Kopf der Band.

Im Zuge der nicht enden wollenden Nachfrage nach den alten Helden kam auch Cole wieder aus der Versenkung beziehungsweise seinem Privatleben zurück. Denn mir ist nicht bekannt, dass er nach seinem wahrscheinlich unfreiwilligen Ende bei THE KREWMEN weiter erwähnenswert Musik gemacht hätte.

Als MAD DOG COLE ist er nun wieder da und hat sich mit Jim Jeffries einen aufstrebenden Gitarristen an seine Seite geholt. Beide sind auch als Urheber der neuen Songs aufgeführt, deren Sound als neue Art moderne Variante des KREWMEN-Sounds durchgehen könnte.

Mit Paul "Choppy" Lambourne, der ebenso wie Jeffies vorher bei THE CARAVANS aktiv war, am Bass haben sie ein weiteres Urgestein der Szene an Bord, so dass nichts wirklich schief gehen konnte und auch nicht gegangen ist.

Musikalisch sehr solide, Cole als Sänger ist gut. Ein Viertel der Tracks sind gute, wenn auch nicht herausragende Coversongs, die die Platte dann endlich gültig rund machen. Vermisst habe ich Mark Cole nicht wirklich, aber die Platte ist okay, wenn auch wenig originell und kurz.

Nicht kaufen, wenn jemand THE KREWMEN vermisst, der wäre enttäuscht. (7)