MÄRVEL

Thunderblood Heart

Ist schon komisch, wie einem fast die Lust an einer Platte vergeht, wenn man lediglich den Beipackzettel der Promoagentur gelesen hat. Hat die Band das Teil mal begutachtet, ohne Herpes bekommen zu haben? Ich zumindest kenne keine Garagenrock-Band, die es toll findet, stets mit den STOOGES oder HIVES in einen Topf geworfen zu werden.

Vor allem wenn diese Vergleiche so was von krumm sind, wie bei den Schweden MÄRVEL. Die Songs sind nämlich allesamt extrem fluffiger, melodielastiger (Hard)Rock, fast schon Chuck Berry, frühe KISS oder ganz im Besonderen die HELLACOPTERS auf ihren letzten Alben, nur das Piano fehlt, aber dafür gibt es wirklich schöne weibliche Backingvocals.

Rockt also richtig gut, tritt aber auf eine angenehme Art und Weise nicht voll in den Arsch und würde wohl ebenso im großen Stadion, auf der kleinen Clubbühne wie auch im Nachmittagsprogramm eines jeden x-beliebigen Rockfestivals funktionieren.

Leider hat keiner der Songs für sich genommen so wirkliches Hitpotenzial, aber dafür flutscht die gesamte Platte ohne Ausnahme so ins Ohr, dass man nach einmaligem Durchlauf unweigerlich und fast automatisch erneut auf Play drückt.

Die optimale Hintergrundberieselung zum Autofahren oder für jede andere monotone Tätigkeit, die zwingend gleichzeitig Konzentration und Ablenkung erfordert. (7)