PARADE GROUND

Rosary

Die Geschichte der beiden Brüder Pierre und Jean-Marc Pauly und ihrer Synth-Pop-Band PARADE GROUND geht zurück bis ins Jahr 1983, als die erste EP "Moans On The Sly" auf New Dance erschien - auch der Beginn einer engen Verbindung mit Daniel B.

von FRONT 242. Weitere Releases folgten, teils auf FRONT 242s Mask-Label, doch der Durchbruch kam erst, als 1987 auf der genreprägenden Compilation "This Is Electronic Body Music" ihr Song "The net" enthalten war.

1988 erschien dann "Cut Up", das bislang einzige Album von PARADE GROUND, und 1993 tauchten die beiden Brüder dann noch einmal auf FRONT 242s "Up Evil"-Album auf. Seitdem war es ruhig um die Paulys, die in einem Interview auch schon mal verbreiten, sie hätten die letzten zehn Jahre in einem Kloster verbracht und nur nachts in der Kirche an diesem Album arbeiten können.

Legende oder nicht, das Album klingt genau so mysteriös, ist ein beeindruckendes Relikt düsterster Goth- und Cold-Wave-Sounds aus der zweiten Hälfte der Achtziger. KILLING JOKEs "Rubicon" schimmert hier durch, "Medusa" von CLAN OF XYMOX - und vor allem auch das seltsame WIRE-Nebenprojekt DOME mit seiner beängstigenden Geräuschkulisse.

Apropos WIRE: Deren Colin Newman ist ein guter Freund des Duos. Aufgeteilt ist "Rosary" in 30 Teile: jedem der 15 "richtigen" Tracks ist eine Art Intro vorangestellt, das mit "Rosary" betitelt und von I bis XV durchnummeriert wurde.

Ein sehr konzeptionelles Album von großer Schönheit und majestätischer Größe, das in keinster Weise etwas mit modernen (Retro-)Versionen von Goth/Wave zu tun hat, das so auch Mitte/Ende der Achtziger hätte entstanden sein können.

Wundervoll! (9)