SENORE MATZE ROSSI

... und wie geht es deinen Dämonen?

Schöne Songs hat Matze Nürnberger ja immer schon geschrieben, all sein Herzblut, viel Gefühl in Text wie Musik gesteckt. Schon vor dem Ende von TAGTRAUM bot er, sich dann und wann alleine mit Akustikgitarre auf die Bühne setztend, einen kleinen Vorgeschmack dessen, was er nun hier auf diesem, seinem bereits dritten Album als SENORE MATZE ROSSI, zu fabrizieren im Stande ist.

Mittlerweile hat Matze wieder eine Band zur Seite, gemeinsam spielt man sich hier durch dreizehn Songs, oft langsam und unverzerrt, gerne auch mal etwas lauter und in Richtung tanzbarer Rocksong unterwegs.

Im Vordergrund stehen dennoch - ganz egal, ob die Gitarren nun clean oder verzerrt sind - Melancholie und Gänsehauttauglichkeit. Dazu tragen einerseits die von Matze unverkennbar vorgetragenen Texte, welche gerne einen tiefen Blick in die Seele des Herrn Nürnberger oder gar in die eigene gewähren, sich kämpferisch wie traurig aber durchaus auch hoffnungsvoll geben, das eine oder andere Wortspiel zutage bringen oder sich auch mal vor Dirk von Lowtzow verbeugen.

Andererseits haben wir hier großartige Musik, welche im Stande ist, zu fesseln, zu verzaubern, unaufdringlich und doch vielfältig arrangiert: eine Mundharmonika hier, ein Klavier da, kleine elektronische Spielereien am Rande, Backgroundgesang an den richtigen Stellen.

"... und wie geht es deinen Dämonen?" kann durchaus da anknüpfen, wo TAGTRAUM mit ihren letzten beiden Alben aufgehört haben, wird durch das erweiterte musikalische Spektrum zum einen, dem neuen Vertrieb Brocken Silence im Rücken zum anderen, aber auch eine hoffentlich große, neue Hörerschaft ansprechen.

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