SOMERSAULT HEROES

Monkeys In The Rain

Ali Mallmann von PUNK'D ROYAL saß bei den SOMERSAULT HEROES am Mischpult, aber wo die Düsseldorfer dem GANG OF FOUR-Sound frönen, hat man bei den SOMERSAULT HEROES eher den Eindruck, dass sie etliche ROLLING STONES-Alben im Schrank stehen haben.

Für alle, die sich in strengen Genregrenzen bewegen, ist dieser jungendlich frische, unbeschwerte Umgang mit der Musik der Siebziger natürlich die reinste Wohltat, denn die vier Jungs probieren in den zwölf Songs eine Vielzahl an Dingen aus.

So integrieren sie zeitweise ein Piano, greifen auch mal zur Trompete und überzeugen schlichtweg durch ihren Mut. Die zwölf Lieder auf "Monkeys In The Rain" sind eigenständig, aber weder Punk noch Hardcore, sondern muten eher britisch und leicht nostalgisch an.

Der Auftakt von "Fight blues" erinnert mich unheimlich an PRIMUS und gerade diese Assoziationen machen den Reiz der SOMERSAULT HEROES aus, denn wer so viele Einflüsse verarbeitet, beschäftigt den Hörer natürlich, und wer den Hörer beschäftigt und seine Aufmerksamkeit herausfordert, der hat bereits den Fuß in der Tür.

Lange Rede, kurzer Sinn: "Monkeys In The Rain" ist ein ungewöhnliches, etwas wirres, aber sehr dankbares Album. Hardcore-Puristen werden die Jungs vielleicht als nervige Musikschüler abtun, aber wenn man sich nicht direkt vor eine Hardcore-Band buchen lässt, sondern sich ein eigenes Following erspielt, kann man mit Sicherheit auch live gute Erfahrungen sammeln.

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